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  • AutorenbildNico Gauer

Klassiker

Mit dem Jahreswechsel standen mit Wengen und Kitzbühel die beiden Klassiker auf dem Programm. Ich freute mich extrem, da es immer etwas Spezielles ist auf diesen legendären Strecken fahren zu dürfen.


In Wengen konnte ich mich bei der teaminternen Qualifikation durchsetzen und durfte somit beim Super-G starten.

Lauberhornabfahrt Startaussicht

Leider hatten im Rennen die hinteren Nummern keine Chance, da es extrem windig wurde.

Als ich im Starthaus stand und die Tore aufgrund des starken Windes gegen mich zeigten, wollte ich am liebsten noch nicht starten. Da man jedoch innerhalb der vorgegebenen Zeit starten muss, bin ich gegen den Wind angetreten. Durch den starken Wind verlor im flachen Startteil bis zur ersten Zwischenzeit schon unfassbare 1.6 Sekunden. Mir fehlte dann von Anfang an das Tempo und ich verlor kontinuierlich Zeit. Das «Ziel S» mit der 33. Sektor-Zeit war noch so ziemlich das einzig Positive. Beim Wetter ist man einfach machtlos und man muss es so hinnehmen, wie es ist.

Nico Gauer Wengen Super-G
© Keystone

Am nächsten Tag stand dann das Abfahrtsrennen auf dem Programm. Da der Wind noch nicht nachgelassen hat, wurde die Abfahrt leider verkürzt durchgeführt und der Starrt wurde auf den Kombinationsstart oberhalb vom «Hundschopf» verlegt. Oben bin ich mit der 10. Zwischenzeit super gestartet. Auch das „Brückli S“ gelang gut. Im unteren Streckenteil vergab ich dann leider aber ein möglich gutes Resultat.

Nico Gauer Start Lauberhorn
© Agence Zoom

Im „Seilers Boden“ hat es mich aus meiner Linie gedrückt und deshalb kam ich mit zu wenig Richtung auf den „Silberhornsprung“ und verlor dort deshalb schon viel Zeit. Am meisten Zeit verlor ich aber sicher im „Österreicher Loch“. Es drückte mich erneut zu weit nach draussen und ich schaffte es nur noch knapp ins „Ziel S“. Da habe ich wohl eine Position zwischen 20-30 vergeben.

Nico Gauer Mintschkante
© Keystone

Schlussendlich wurde es der 33. Rang. Ich ärgerte mich, dass es erneut nicht für die Weltcuppunkte gereicht hatte. Ich hatte aber trotzdem grossen Spass vor so vielen Fans diese Strecke hinunterzufahren.

Nico Gauer Wengen Ziel
© Keystone

Die Formkurve zeigte weiterhin nach oben. Optimal für den nächsten bevorstehenden Klassiker der Saison: Kitzbühel


Die «Streif» ist einfach ein mystischer Ort. Man kennt die Geschichten, die sich auf dieser Strecke abspielten. Das Gefühl im Starthaus ist immer wieder aufs Neue speziell und fast unbeschreiblich.

Start Kitzbühel

Beim ersten Rennen belegte ich Position 47. Ein paar Nummern bevor ich am Start war, habe ich mitbekommen, dass alle hohen Nummern gute Zeiten fuhren und das Licht immer besser wurde. Das motivierte extrem und ich war ready! Ich stand am Start und ein paar Sekunden bevor ich starten wollte, kam der „Startstopp“. Zuerst hiess es, dass nur ein Tor kaputt gegangen sei und es gleich weiter ginge. Schlussendlich war es dann doch ein längerer Unterbruch durch den Sturz des Norwegers. Nach ca. 15min (gefühlte 30 Minuten) ging es dann weiter. Zu meinem grossen Pech waren die Lichtverhältnisse nicht mehr so gut wie noch davor.

Kitzbühel Zielraum

Für mich war es mental sehr anspruchsvoll. Bisher einer der schwierigsten mentalen Situationen für mich am Start. Es ist nicht gerade der feinste Ort um solange zu warten und zu versuchen, die Rennspannung nicht zu verlieren und im Rennfokus zu bleiben.


Beim zweiten Rennen konnte ich wieder nicht von Glück reden. Was soll ich sagen… schon wieder einen Startstopp vor mir. Mit diesem sehr starken Schneefall, alles andere als optimal.

Nico Gauer Hausbergkante
© Agence Zoom

Oben bin ich gut gestartet, was man auch an der guten Zwischenzeit sehen konnte. Ausfahrt Steilhang war dann nicht ganz top aber noch okay. Im Flachen durfte ich dann den Schneepflug spielen. In dem längeren Startstopp direkt vor mir hat es weiter geschneit und vor mir ist kein Vorläufer gestartet. Dadurch hat sich auf der ganzen Strecke viel Schnee angesammelt, welcher extrem klebte und ich verlor deshalb nur schon in diesem Sektor 1.6 Sekunden. Von dort an summierte sich der Rückstand…

Nach mir gab es nochmals einen kurzen Startstopp und dort ist vor dem nächsten Rennläufer ein Vorläufer gestartet. Finde es extrem schade und unfair, dass vor mir nicht auch ein Vorläufer die Strecke runter geschickt wurde. Naja, da ist man machtlos..


Das Positive von der Streifwoche ist, dass ich wieder viel Erfahrungen auf der Streif gesammelt und zweimal den ersten Teil mit der Mausefalle schnell gemeistert habe.

Nico Gauer Ziel Kitzbühel
© Matin Jat

Ich war fest davon überzeugt, dass das Glück nun kommen musste. Es kam jedoch noch schlechter. Nach Kitzbühel ging es für vier Tage für Erholung und Konditraining nach Hause. Mir ging es gut und ich fühlte mich bereit für die Europacup Rennen in Orcières (FRA).

Doch schon am ersten Abend fühlte ich mich etwas kränklich. Am nächsten Morgen fühlte mich alles andere als fit. Ich versuchte dann trotzdem die Abfahrtstrainings zu bestreiten. Diese gelangen mir mit der Position 4 und 12 unerklärlich gut.

Kitzbühel Gruppenbild

Mein Zustand verschlechterte sich aber weiterhin von Tag zu Tag und ich musste Antibiotika einnehmen. Dies machte mich dann extrem müde und schlapp. Ich versuchte aber trotzdem beim ersten Rennen alles zu geben. Oben bin ich gut und schnell gestartet, den Mittelteil habe ich dann nicht so optimal erwischt wie in den Trainings. Im letzten Sektor fehlte mir dann total die Kraft. Die Oberschenkel waren viel mehr müde als in Bormio oder Wengen. Dadurch drückte es mich weit nach draussen und ich verlor im letzten Teil extrem viel Zeit. Schlussendlich wurde es die 26. Position.


In diesem Zustand machte es einfach keinen Sinn Rennen zu fahren und der Gesundheitszustand wurde eher schlechter als besser. Somit habe ich mich entschieden die weiteren Rennen nicht mehr zu fahren und nach Hause zu reisen.


Das Ziel war möglichst schnell wieder fit für die WM zu werden. Der Infekt hat mich sehr aus der Bahn geworfen und hatte mich nun 10 Tage fest im Griff. Jetzt geht es zum Glück langsam besser und ich gebe alles, dass ich bei der WM fit an den Start gehen kann!


Bis Bald.

/Nico

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