Nach insgesamt rund 35 Skitagen auf europäischem Schnee ging es am 10.11. nach Copper Mountain (USA) für die finale Vorbereitung. Für mich war es das erste Mal in Copper, und es war der Hammer! Die Strecke bietet eigentlich alles – von flachen Passagen bis hin zu steilen Abschnitten ist alles dabei. Ideal um sich wieder an die hohen Geschwindigkeiten und die unruhige Piste zu gewöhnen.
In den vergangenen Jahren habe ich mich immer in Panorama (CAN) vorbereitet. Dort ist die Piste zwar weniger anspruchsvoll und die Höhe nicht so extrem, dafür hat man seine Ruhe. Hier in Copper ist es hingegen stressiger, da sich praktisch alle Weltcup-Speed-Mannschaften hier vorbereiten. Es gibt pro Tag vier Trainingsslots und man hat nur Zeit für etwa vier Abfahrtsläufe. Das reicht aber völlig aus, da der Start auf rund 3600 m ü. M. liegt, was die Belastung enorm macht – besonders bei einer Laufzeit von etwa 1:25 Minuten. Beide Orte haben ihre Vor- und Nachteile, doch nachdem ich nun beides erlebt habe, muss ich sagen: Ich würde jederzeit wieder nach Copper gehen.
Insgesamt hatte ich 13 Skitage in Copper, und das Gefühl auf den Skiern ist sehr gut. Von den Zeiten her war ich im Training allerdings nicht so schnell wie gewohnt und habe eher viel Zeit eingebüsst. Das scheint jedoch in Copper nichts Ungewöhnliches zu sein, wie mir erfahrene Athleten und Trainer erklärt haben, da der Schnee hier sehr speziell ist. Manche Athleten sind hier extrem schnell, andere wiederum eher langsam – und ich gehöre offenbar zur zweiten Gruppe.
Nichtsdestotrotz fühle ich mich bereit für die ersten Rennen in Beaver Creek. Das Gefühl stimmt und mein Rücken bereitet praktisch keine Probleme mehr. Die Vorfreude ist riesig! Für mich wird es das erste Mal seit über 600 Tagen sein, dass ich wieder in einem Starthaus stehe. Es war eine lange und harte Achterbahnfahrt in dieser Zeit, mit vielen Tiefs, Rückschlägen und Momenten der Ungewissheit. Umso mehr bin ich dankbar, dass ich mich erneut die „Birds of Prey“ hinunterstürzen darf. All das wäre ohne mein grossartiges Umfeld nicht möglich gewesen. Ein riesiges Dankeschön an meine Familie, Freunde, Trainer, Ärzte, Physios, Chiros und Sponsoren! Ohne euch wäre ich nicht hier und könnte meinen Traum erneut leben.
DANKE!
Morgen werde ich von Copper Mountain nach Beaver Creek reisen, und am Dienstag steht das erste Abfahrtstraining an. Die Freude ist riesig!
Bis Bald.
/Nico
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