Mitte November ging es für mich an die ersten Weltcuprennen der Saison – nach Kanada!
Ich flog von Zürich nach Calgary und fuhr von dort direkt nach Panorama. Die erste Woche hatte ich leider ein bisschen Pech mit dem Wetter aber danach gab es zum Glück viel Schnee und ich konnte einige super Trainings absolvieren.
Ich fuhr nach zwei Wochen Trainings in Panorama weiter nach Lake Louise. Dort absolvierte ich die beiden Abfahrtstrainings. In den Trainings hiess es für mich, die Strecke erstmals gut kennenlernen.
Am Freitag war es dann endlich so weit – fast zumindest. Die erste Abfahrt konnte leider aufgrund des starken Schneefalls nicht durchgeführt werden, da leider zu wenige Helfer vor Ort waren. Schade.. in Europa wäre dies unvorstellbar und viele Helfer würden die Piste fahrtauglich machen. Wir sind also immer sehr dankbar um jeden Helfer am Hang.
Aber es stand zum Glück noch eine weitere Abfahrt am nächsten Tag an. Ich startete mit der Nummer 60 in die erste Weltcup-Abfahrt der Saison. Das Gefühl war einfach unglaublich! Die Sichtverhältnisse waren leider nicht optimal und die Pistenverhältnisse wurden Nummer für Nummer schlechter. Nun stand ich endlich am Start, im oberen Sektor kam ich gleich gut auf Zug und war in der ersten Zwischenzeit gleich auf mit Matthias Mayer. Im zweiten Abschnitt erwischte ich ein paar kleine Schläge, die mich etwas von der Ideal-Linie brachten – ich konnte jedoch auch bei der zweiten Zwischenzeit gut mithalten. Im schwierigsten Streckenabschnitt mit «Coachescorner», «Fishnet» und «Fallaway» konnte ich mich zu den Trainings enorm steigern, verlor jedoch da aufgrund einer leicht passiven Fahrweise die meiste Zeit. In der Zielkurve verpasste ich etwas den Schwungansatz und kam dadurch entsprechend zu spät auf die Zielgerade zu. Dieser Fehler kostete mich 0.5 Sekunden und somit landete ich auf dem 46. Rang. Es fehlten mir nur 0.7 Sekunden für eine Top 30 Platzierung. Dies lässt mich natürlich sehr positiv auf die nächsten Rennen stimmen! Grundsätzlich ist der erforderliche Speed vorhanden und es muss noch an den Feinheiten gefeilt werden.
Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und freue mich riesig mit wichtigen Erfahrungen zurückzukehren.
Der Super-G am Sonntag wurde aufgrund der hohen Schneemenge über Nacht leider ebenfalls abgesagt. Ich war enttäuscht, dass wir von drei geplanten Rennen nur eines absolvieren konnten.
Ich habe mich deshalb ziemlich spontan entschlossen direkt nach Hause zu fliegen. So landete ich also einen Tag früher als geplant wieder in Zürich.
Da in Zinal gerade Europacup-Rennen durchgeführt wurden, habe ich mich kurzerhand entschieden, direkt nach Zinal weiterzureisen um dort noch an dem EC-Super-G teilzunehmen. Nach einer langen 24-Stunden Reise, bin ich hundskaputt in Zinal angekommen. Bevor ich aber ans Schlafen denken konnte, stand noch eine Besprechung mit dem Servicemann und ein leichtes Konditraining in Form von Mobilisation an. Natürlich hat mich der Jetlag nicht kalt gelassen und ich hatte eine zähe Nacht hinter mir.
Entsprechend konnte ich leider meine körperliche Leistung nicht wie gewünscht abrufen. Ich hatte keine Rennspannung, stand kurz auf dem Innenski und konnte anschliessend das darauffolgende Tor nicht erwischen.
Dies war sehr schade und ärgerlich, aber im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer und weiss was besser gewesen wäre. Ich werde zukünftig auf solche Experimente verzichten und meinem Körper die benötigte Erholung gönnen.
Wie ihr wisst, fanden nach den Rennen in Lake Louise die nächsten in Beaver Creek statt. Diese habe jedoch bewusst ausgelassen, da ansonsten ein sehr straffer Rennkalender vor mir gestanden hätte. Ich wäre die Rennen in Beaver Creek natürlich liebend gerne gefahren, so kann ich aber ohne Stress in die Rennen in den nächsten Wochen in Santa Caterina und Gröden starten.
Ich freute mich nun wieder auf einen kurzen Zwischenstopp zuhause. Es standen drei Tage Konditraining auf dem Plan und zwei Ruhetage.
Morgen werde ich nach St. Moritz anreisen um Riesenslalom und Super-G zu trainieren. Danach geht es optimal vorbereitet an die Europacuprennen nach Santa Caterina und Weltcuprennen nach Gröden.
Ich freue mich mit gesammelter Weltcup-Erfahrung in die bevorstehenden Rennen zu starten!
Drückt mir die Daumen!
/Nico
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