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  • AutorenbildNico Gauer

WM

Bevor es an die WM ging, standen noch drei Europacup Rennen in Orcières (FRA) auf dem Programm. Nach der weiten Anreise, verspürte ich schon am ersten Abend ein ungutes Gefühl. Am nächsten Morgen erwachte ich dann kränklich. In den beiden Abfahrtstrainings fühlte ich mich noch einigermassen fit genug und hoffte, dass die Erkältung schnell wieder abflachte. Ich konnte in den beiden Trainings trotzdem die Plätze 4 und 12 herausfahren. Die «Erkältung» erwies sich dann doch als einen hartnäckigen Virus und mir ging es von Tag zu Tag schlechter. Am Renntag fehlte es mir dann jedoch bereits Kraft und ich hatte auf dem letzten Sektor keine Chance mehr und erreicht nur den 26. Rang.


Ich beschloss direkt nach dem Rennen nach Hause zu reisen und alles Mögliche zu unternehmen um schnellstmöglich fit für die bevorstehende WM zu werden. Ein wirklich unglücklicher Zeitpunkt um krank zu werden. Dieser wirklich hartnäckige Virus zwang mich ganze zehn Tage im Bett zu bleiben und es waren keine Trainingseinheiten möglich – sehr ärgerlich, aber an solchen Tagen hilft nur Bettruhe. Langsam kam ich doch etwas unter Druck, denn die WM rückte von Tag zu Tag näher…


Leider war ich trotz ärztlicher Unterstützung zum Zeitpunkt der alpinen Kombination noch nicht fit genug um an den Start zu gehen. Daher wartete ich aufgrund meiner Gesundheit noch zwei weitere Tage auf mein WM-Debut.

Nico Gauer Sprung Courchevel
© Agence Zoom

Glücklicherweise bin ich dann für die restlichen Rennen der WM fit geworden und so reiste ich top motiviert nach Courchevel (FRA) an. Bei meinem ersten WM-Rennen, dem Super G bin ich oben mit der 10. Zwischenzeit gut gestartet und hatte auch ein gutes Gefühl auf den Ski. Beim Sprung machte ich dann zu wenig Richtung und flog relativ weit. Das nächste Tor erwischte ich mit einem „Murks“ gerade noch so knapp. Mir fehlte dann aber das Tempo bis zur Einfahrt in den Zielhang. Die Körperspannung war sicherlich noch nicht ganz 100%, es hebelte mich im Zielhang ein-, zweimal aus, was nicht optimal war. Schlussendlich wurde es Rang 32. Ohne diesen Fehler wäre ein Top 25 Ergebnis möglich gewesen. Das ärgerte mich natürlich sehr, motivierte mich aber auch für die bevorstehende Abfahrt.

Nico Gauer  WM Courchevel Abfahrt
© Agence Zoom

Als nächstes standen drei Abfahrtstrainings und das Abfahrtsrennen auf dem Programm. Die Bedingungen auf der «L`Eclipse» waren sehr aggressiv und es entstand enorm viel Reibung zwischen Ski und Schnee. Für das Material war es eine grosse Belastung und mir verbrannte es bei zwei Trainingsfahrten den Ski. Mit einem verbrannten/ausgerissenen Ski zu fahren ist sehr unangenehm und schwierig. Ich konnte trotzdem ein paar Passagen gut meistern. Beim Abschlusstraining verbrannte es mir den Ski nicht mehr so stark, dies vor allem dank der tollen Arbeit meines Servicemannes Christian Stalder. Ich fuhr bis zur vierten Zwischenzeit einen guten Lauf und hatte die 13. Zeit. Die Einfahrt in den Zielhang erwischte ich nicht ganz so gut und verlor dort die meiste Zeit.

Nico Gauer WM Courchevel Sprung
© Agence Zoom

Die Tatsache, dass ich einen grossen Teil der Stecke schnell fahren konnte, motivierte mich extrem für die WM-Abfahrt und ich nahm mir vor, alles zu geben und viel zu riskieren.


Der Start auf der Strecke ist sehr flach. Ich startete so schnell wie ich konnte, flog über den ersten Sprung, fuhr in die erste Linkskurve und da passierte es…. Ich verlor meinen rechten Aussenski und stürzte. Im ersten Moment war ich froh, dass ich unverletzt davonkam. Kurz darauf kam der Ärger! So stellte ich mir die WM-Abfahrt nicht vor…


Das Pech schien mich wohl weiterhin zu verfolgen, was natürlich für mich sehr bitter war. Es war jedoch nicht viel Zeit um Trübsal zu blasen und es ging nach der WM direkt mit zwei Europacup und FIS Super-G`s in Garmisch (GER) weiter. Neue Rennen, neue Chancen!

Die beiden Europacup Super-G`s waren extrem enge Rennen. Ich hatte bei beiden Rennen zwei, drei kleine Fehler, die auf diesem Hang und bei einem sehr starken Fahrerfeld hart bestraft wurden. Am Ende erreichte ich den 29. und 18. Rang. Ich war sicherlich nicht zufrieden, konnte aber trotzdem ein paar Europacup-Punkte mitnehmen.

Nico Gauer Podest

Beim ersten FIS-Rennen, welches direkt einen Tag nach dem Europacup stattfand, gelang mir eine wesentlich bessere Fahrt und ich konnte den 2. Platz und 25.55 Fis-Punkte herausfahren! Beim zweiten Rennen startete ich erneut gut aber ich erwischte im Steilhang einen blöden Schlag und schied daher aus dem Rennen aus. Ich reiste trotzdem mit einem guten Gefühl von Garmisch ab, da ich mein bisher bestes Fis-Punkte-Resultat im Super-G herausfahren konnte und wusste, dass der «Speed» da ist.


Nun sind eineinhalb Wochen Erholung und Konditraining auf dem Programm, bevor am 26. März der Flug nach Aspen (USA) für die letzten Weltcuprennen ansteht.


Bis Bald.

/Nico

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